Aktuelles
Die Alp- und Weidegenossenschaft AHG eG
Vorsitzender des Vorstandes: | Richard Schindele, Unterthingau |
Vorstand: | Narziß Wenz, Bolsterlang |
Aufsichtsratsvorsitzender: | Norbert Meggle, Dietmannsried |
Stellvertr. Aufsichtsrat: | Willebold Gawaz, Niederrieden |
Aufsichtsrat: | Martin Deubele, Stiefenhofen |
Aufsichtsrat: | Klaus Weißenhorn, Altenstadt-Bergenstetten |
Alpverwalter: | Simon Schüssel |
Moderne Alp- und Weidewirtschaft
Seit mehr als 120 Jahren setzt sich die vormals AHG für die Sömmerung der Alp- und Weidetiere ein und das Angebot wird durch die Mitglieder jedes Jahr ausgeschöpft. Es dient hauptsächlich der Tiergesundheit (Fitness und Klauengesundheit) und der Entlastung der Betriebe in den Sommermonaten. Durch stetige Anpassung, Erhaltung und Erneuerung der Liegenschaften trägt dies maßgeblich der Erhaltung der Alpwirtschaft und Tradition bei, dies kann als aktive Landschafts- und Traditionspflege verstanden werden. Mit der Einbeziehung moderner Weidetechnik und geschultem Fachpersonal geht eine stetige Verbesserung moderner Alp- und Weidehaltung einher, denn eine optimale Tiergesundheit und Qualitätsfutteraufnahme ist das Sprungbrett für eine gesunde und leistungsstarke Milchkuh.
Der Alpsommer 2022
warm, aber trocken
Durch die schneearmen und milden Wintermonaten, wurde das Frühjahr sehr trocken. Besonders durch den sehr wenigen Niederschlag im März, die kühlen Temperaturen im April und die nasse Witterung im Mai verzögerten sich die Auftriebe teilweise um einige Tage.
Der erste Auftrieb fand diesen Frühling am 10. Mai im Gschwend statt und endete am 8. Juni auf der Alpe Gund. So wurde im Durchschnitt eine Weidezeit von 113 Tage erreicht und der Viehbestand lag diesen Sommer bei 1151 Tieren, das waren 23 Stück mehr als im vergangenen Jahr.
Den Sommer über war die Witterung im allgemeinen meist zu trocken, besonders im Juli und August fiel zum Teil drei Wochen lang kein Regen. Hier haben sich die zahlreichen Investitionen der vergangenen Jahre in Quellfassungen, Leitungs- und Brunnenbau bezahlt gemacht. Auch zukünftig wird die Investition in die Wasserversorgung sehr wichtig sein. Vor allem für die finanzielle Unterstützung durch Zuschüsse, wollen wir uns bei dem Freistaat Bayern bedanken.
Am 22. Juni fand der diesjährige Alpwanderkurs des Alpwirtschaftlichen Vereins Allgäu (AVA) statt. Die Tour ersteckte sich rund um den Pferrenberg, auch über Flächen der Alp- und Weidegenossenschaft AHG e.G.. Der Abschluss dieses gelungenen Alpwanderkurses fand auf der Königsalpe statt. Ein großer Dank geht an die Organisation und Umsetzung des AVA, sowie an die besuchten Hirten.
Der Druck und eine regelrechte Plage von Fliegen und Ungeziefer war den Sommer über wieder sehr hoch. Somit hatten die Hirten jede Menge Arbeit mit Behandlungen von „Äugler“ und „Wilder“.
Erst ab den Viehscheiden schlug die anhaltende warm-trockene Wetterlage um. Die kühlen und nassen Wetterverhältnisse sorgten am 17. September bis auf ca. 1000 Höhenmeter für Schneefall. Die Viehscheide fanden dieses Jahr, meist wieder wie vor der Corona-Pandemie, statt. Diesen Sommer über hatten wir leider wenige Tage nach dem Auftrieb einen Verlust zu verzeichnen.
Auch in diesem Jahr wurde wieder in die Alpgebäuden- und Flächen investiert:
- Alpe Schwandegg: Erneuerung der PV-Anlage
- Alpe Gund: Sanierung des Stallgebäudes sowie Teilerneuerung des Elektrozaunes
- Alpe Schwingund: Teilerneuerung des Elektrozaunes
- Jungviehalpe: Sanierung einer Quellfassung
Auftrieb an Jungvieh auf die Alpen der AWG 2022
Anzahl | Anzahl | Auftriebsdatum | Abtriebsdatum | Weidetage | |
Jungvieh 2022 | Jungvieh 2021 | ||||
Jungviehalpe 1) | 99 | 103 | 10. Mai | 17. Sep - 20. Sep | 120 |
Königsalpe 2) | 139 | 127 | 10. Mai | 15. Sep - 26. Sep | 125 |
Bullenalpe | 71 | 66 | 17. Mai | 14. Sep - 20. Sep | 123 |
Ochsenberg 3) | 123 | 119 | 21. Mai | 17. Sep | 119 |
Schwandegg | 43 | 40 | 27. Mai | 14. Sep | 110 |
Wirtsberg | 35 | 35 | 21. Mai | 17. Sep | 119 |
Eckele | 90 | 78 | 21. Mai | 17. Sep | 119 |
Hofacker | 52 | 47 | 20. Mai | 17. Sep | 120 |
Drehersalpe | 70 | 70 | 03. Jun | 26. Sep | 115 |
Kräutersalpe | 44 | 38 | 27. Mai | 21. Sep | 117 |
Huberschwendle | 51 | 53 | 28. Mai | 16. Sep | 111 |
Schwinggund | 68 | 73 | 28. Mai | 16. Sep | 111 |
Neuschwand | 71 | 73 | 25. Mai | 17. Sep | 115 |
Riemle 4) | 62 | 70 | 04. Jun | 16. Sep | 104 |
Alpe Gund 5) | 133 | 136 | 08. Jun | 17. Sep | 101 |
Auftrieb Alpen insgesamt | 1151 | 1128 | 113 | ||
Ertragreicher Weidesommer auf stabilem Niveau
Eine durchwegs zuverlässige Wetterlage mit ausreichend Niederschlägen ermöglichte eine sehr gute Sömmerung der aufgetriebenen Rinder.
Die Weidehöfe von ProRind, welche durch die Alp- und Weidegenossenschaft AHG eG bewirtschaftet werden, erfreuten sich auch dieses Jahr wieder über rege Nachfrage und gute Auftriebszahlen. Durch das zeitige Frühjahr, lies es eine Beschickung zu den gewünschten Terminen zu. Nachdem der Witterungsverlauf absehbar war, konnten auf allen Höfen die Tiere auf einmal aufgetrieben werden. So Begann am 20. April der Auftrieb auf dem Neuhof und bis zum 6. Mai wurden die letzten Tiere auf die Halbinsel Illas gebracht. Durch den trockenen aber dennoch mit ausreichend Niederschlägen gesegneten Weidesommer unterschied er sich deutlich zum Vorjahr. Nachdem der Aufwuchs im Juni regelrecht explodierte, wurden auf der Halbinsel Illas und am Neuhof einige Flächen zur Bestandsführung gemäht. Aufgrund der Erfahrungen aus dem Vorjahr, als Trittschäden den Aufwuchs bremsten, war in diesem Jahr auf verschiedenen Höfen ein geringerer Besatz aufgetrieben worden,. Dementsprechend wurden z.B. auf dem Röhrwang einige Rinder nachgeliefert, dies machte sich vor allem bei jungen Tieren im darauffolgenden Jahr sehr positiv bemerkbar. Durch die trockene Witterung in den Sommermonaten ist es auf einigen Höfen vermehrt zu Problemen mit Pink Eye (Äugler) gekommen, dass auf die zunehmende Insektenproblematik zurückzuführen ist. Die stabile Wetterlage und das sehr gute Wachstum bis in den späten Herbst, machte es möglich, dass wir den Rinderbesatz bis zu den Hauptabtrieben halten konnten.
Was mit durchschnittlich 148 Weidetagen auf dem Furthof und 154 Weidetagen auf dem Tannenhof belohnt wurde. Die längste, durchschnittliche Weidezeit erzielte der Neuhof mit 162 Tagen. Es konnte auch auf allen Höfen wieder eine Nachweide Angeboten werden, dort verließen die letzten Tiere am 04. November die Illas. Damit die Weiden ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, ist in diesem Herbst auf allen Höfen Gülle ausgebracht worden, um ein optimales und zeitiges Wachstum im Frühjahr zu erzielen. Für die kommende Weidesaison wäre es wünschenswert, wenn die Betriebe im Winter die Wurm- und Leberegelbehandlungen für die nächstjährigen Rinder gewissenhaft durchführen, um die Weiden nicht zusätzlich zu belasten. Außerdem wäre es hilfreich für das Management, wenn wieder mehr Halbzeitrinder aufgetrieben werden.